Reparaturanleitung für „Kern"-Jahresuhren (Mechanisches Uhrwerk)

Der empfindlichste Teil an der Uhr ist immer DER GANG IN VERBINDUNG MIT DER PENDELFEDER und somit zwangsläufig das Auswechseln der Pendelfeder die am meisten vorkommende Reparatur.

Ist die Pendelfeder, ein langer, dünner Metallfaden, durch Verdrehen oder Knicken beschädigt, dann muss, um eine neue Pendelfeder einbauen zu können, zuerst die SCHUTZHÜLSE von der HINTERPLATINE abgeschraubt werden.

Die Pendelfeder ist durch Herausschrauben der RÄNDELSCHRAUBE aus dem EINHÄNGEPFÖSTCHEN zu entfernen.

Nachdem die neue Pendelfeder mit den BESCHLÄGEN, sowie der PENDELGABEL verschraubt ist, beginnt das Einsetzen der Pendelfeder mit dem OBEREN EINHÄNGEPLÄTTCHEN in das EINHÄNGEPFÖSTCHEN.

Das OBERE EINHÄNGEPLÄTTCHEN muss ohne viel Spiel so in die Lagerung eingefasst werden, dass sich dieselbe frei bewegen kann.

Nachdem die Pendelfeder richtig eingesetzt ist, hängt man das Pendel in das UNTERE EINHÄNGEPLÄTTCHEN ein.

Beim EINJUSTIEREN DER PENDELSCHWINGUNGEN ist folgendes zu beachten:

Der ANKERFÜHRUNGSSTIFT darf nur wenig Spiel in der Pendelgaben aufweisen !

Drehen Sie dann das Pendel nach links oder rechts, nur so weit, dass die AUSLÖSUNG DER HEMMUNG stattfindet.

Die PENDELSCHWINGUNGEN müssen nach dem ABFALL DES GANGRADZAHNES auf die jeweilige ANKERPALETTE nach BEIDEN SEITEN GLEICH sein !

Ist dies nicht der Fall, (Uhr "hinkt"), so verdreht man das EINHÄNGEPFÖSTCHEN in der entsprechenden Richtung, rechts oder links, bis der AUSSCHLAG GLEICHMÄSSIG ist.

Sind alle Punkte beachtet, so wird die Antriebskraft des Uhrwerks das Pendel in Gang halten und auf normale Schwingungen bringen.

Bitte achten Sie darauf, dass die Entfernung von der Pendelgabel zum oberen Einhängeplättchen im richtigen Verhältnis steht.

( Dies ist jedoch nur erforderlich, falls Sie selbst eine neue Pendelfeder zusammenschrauben wollen ) .

Steht die Pendelgabel zu hoch, dann macht das Pendel wohl einen großen Ausschlag, arbeitet jedoch schwer. - Steht diese zu nieder, dann ist der Ausschlag kleiner, das Pendel arbeitet leichter.

Die GÜNSTIGSTE LAGE DER PENDELFEDERGABEL ist bei Jahresuhren unseres Fabrikates, WENN DER LICHTE ABSTAND ZWISCHEN DEM OBEREN EINHÄNGEPLÄTTCHEN UND DER PENDELGABEL wie folgt ist:

STANDARD - SERIE S IV ca.6,0 mm,

MINIATUR - SERIE M IV ca. 1,8 mm,

PICCOLO - SERIE P I ca. 2,5 mm,

MINIATUR alt - SERIE * ca. 1,8 mm.

* MINIATUR alt - SERIE

Konstruiert vor 1961, als folgende Teile verändert worden sind:

- Vorderplatine

- Rückplatine

- Steigrad

- Minutenrad

- Satzrad I

- Federhaus

- Zugfeder

- Pendelfeder

BESTES UNTERSCHEIDUNGSMERKMAL: Federhaus-Durchmesser, über den Zahnkranz gemessen !

Das „alte Werk" hat einen Federhaus-Durchmesser von 30,0 mm. Das „neue Werk" hat einen Federhaus-Durchmesser von 35,5 mm.

Der Gang soll tief gestellt sein, sodass die Gangradzähne mehr auf Ruhe fallen als bei den bekannten ruhenden Hemmungen !

Dies ist erforderlich, um ein Auslösen des Ganges, durch Stöße und Erschütterungen hervorgerufen, zu verhindern.

Wenn ein Uhr zerlegt werden soll, dann ist, wie bei allen anderen Uhren ZUERST DIE ZUGFEDER ZU

ENTSPANNEN !

Räder, Triebe und Eingriffe müssen in Ordnung sein !



 

 

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Stand: 10.12.2012/hk